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Medizin des Alterns und des alten Menschen
Die Lehrveranstaltungen der Altersmedizin gewinnen bedingt durch den demographischen Wandel zunehmend an Bedeutung. Sie sind an der Universität zu Köln interaktiv konzipiert und zielen ab auf eine Vermittlung des altersmedizinisch-typischen Ansatzes mit multidisziplinärer, individualisierter und patientenorientierter Ausrichtung. Den Studierenden sollen die altersmedizinisch-relevanten Mindestanforderungen vermittelt werden, über die sie als zukünftig klinisch tätige Ärztinnen und Ärzte unabhängig vom Fachgebiet verfügen sollen, um sich den Herausforderungen der alternden Gesellschaft fachlich stellen zu können.
Nähere Informationen zu den einzelnen Lehrveranstaltungen finden Sie weiter unten auf dieser Webseite.
Die Lehrveranstaltungen werden multidisziplinär ausgerichtet und gemeinsam mit einem interprofessionellen Dozententeam erarbeitet, bestehend aus:
Univ.-Prof. Dr. M. Cristina Polidori
Prof. Dr. Paul Brinkkötter
Priv.-Doz. Dr. Linus Völker
Priv.-Doz. Dr. Valentin Goede
Die Lernziele orientieren sich am „Lernzielkatalog für die studentische Lehre im Fachbereich „Geriatrie“ an Fakultäten für Humanmedizin“, der auf den Empfehlungen der Europäischen Facharztvereinigung / Sektion Geriatrie (UEMS-GMS) 2013 basiert. Dabei liegt der Fokus auf folgenden Punkten:
- Begriffe, Definitionen und Historie der Medizin des Alterns und des alten Menschen
- Ältere Patientinnen/Patienten, Geriatrische Patientinnen/Patienten: Die Medizin der Komplexität
- Epidemiologie: Bevölkerungswachstum und demographischer Wandel
- Theorie des Alterns, Hallmarks of Ageing, Translationale Alternsforschung
- Weakest Links und Bridging the gap between Ageing Science and Geriatrics
- Modelle: Das biopsychosoziale Modell der Krankheit von Engel, das Comprehensive Geriatric Assessment von Rubenstein, die Internationale Klassifikation der Funktionen, Behinderung und Gesundheit der WHO und das biopsychosoziale Modell der Frailty und Resilienz von Polidori and Ferrucci (Ageing Clin Exp Res 2023)
- Psychosoziale Aspekte des Alterns: Selbstwirksamkeit und soziale Umgebung
- Digitale Innovation in der Altersmedizin
- Ageing and Space Medicine
- Geriatrische Syndrome und Ressourcen im Alter
- Klinische Entscheidungen und Risikostratifizierung: Personen-zentrierte und ziel-orientierte Medizin, Werte und Wohlbefinden, Funktionen und Vitalität
- Kairos vs. Chronos: Lifespan vs. Healthspan
Um die Altersmedizin in ihrer Gesamtheit mit all ihren Facetten den Studierenden vermitteln zu können, ist die Lehre in mehrere praxisrelevante Pflicht- und Wahlveranstaltungen aufgeteilt, in welche die aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse einfließen. Die Lehre am Schwerpunkt für Klinische Altersforschung soll in den kommenden Semestern kontinuierlich weiter ausgebaut werden.
Einen Überblick über die aktuellen Lehrveranstaltungen gibt es hier:
Die Vorlesung des Querschnittsblock 7 / Altersmedizin wird den Medizinstudierenden im 10. Semester (6. Klinisches Semester) angeboten. Sie ist bewusst kliniksnah und praxisorientiert ausgerichtet und soll die Studierenden auf das anschließende Blockpraktikum vorbereiten. Die aktuellen Erkenntnisse der altersmedizinischen Forschung werden berücksichtigt.
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist ein Bestehen der Klausur und der Nachweis der Praktikumsteilnahme.
Das Blockpraktikum ist seit SS 2015 in zwei Teile gegliedert und erfolgt in Kooperation mit dem SkillsLab der Uniklinik Köln sowie mit dem Altersmedizinischen Zentrum am St. Marien-Hospital.
Teil A: Selbsterfahrung
Es handelt sich um eine Veranstaltung über 3 bis 4 Stunden an Tag 1 des Blockpraktikums, in deren Rahmen die Studierenden mit der Hilfe von Simulationsanzügen potentielle, funktionelle Einschränkungen des Alters erleben. Sie durchlaufen einen Parcours mit unterschiedlichen Arten von Anzügen, deren Defiziterleben verschiedene funktionelle Schwerpunkte vermittelt (z.B. Parese- oder Tremorsimulation). Im Anschluss finden eine Diskussion des Erlebten und eine feedback-Runde statt.
Teil B: bed-side teaching
Kleingruppen von maximal 6-7 Studierenden wird jeweils eine stationär aufgenommene altersmedizinische Patientin oder ein stationär aufgenommener altersmedizinischer Patient des Altersmedizinischen Zentrums am St. Marien-Hospital zugewiesen. Die Studierenden müssen auf der Basis des während der Vorlesung vermittelten Wissens bei der Patientin bzw. dem Patienten eine Anamnese erheben, die funktionellen und kognitiven Ressourcen mit Hilfe eines etablierten Screeninginstrumentes erfassen, einen individualisierten Therapieplan entwerfen und anschließend in einer simulierten Assessmentsitzung die Ergebnisse vortragen und bewerten.
Die Teilnahme an beiden Teilen des Blockpraktikums ist gemeinsam mit dem Bestehen der Klausur Voraussetzung für den Scheinerwerb.
Der Wahlpflichtblock ist eine optionale Veranstaltung im Anschluss an das Blockpraktikum. Er läuft über eine Woche und umfasst jeweils 2 Stunden pro Tag. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden auf interdisziplinärer Basis in Kleingruppen altersmedizinisch-relevante Themen vertieft und soweit möglich, in ein bedside teaching eingebunden, um den klinisch-praktischen Bezug zu gewährleisten.
Der Schwerpunkt für Klinische Altersforschung ist an folgenden Kompetenzfeldern beteiligt:
- Ethik im ärztlichen Beruf (QB2)
- Schwindel (QB7)
- Gedächtnisstörungen (QB7)
Der Schwerpunkt für Klinische Altersforschung nimmt, vertreten durch Univ.-Prof. Dr. M. Cristina Polidori, an der Ringvorlesung des Research track teil. Auf diese Weise können sich studierende Nachwuchswissenschaftler/-innen mit Interesse an der altersmedizinischen Forschung auf kurzem Wege um eine wissenschaftliche Arbeit am Schwerpunkt für Klinische Altersmedizin bewerben.
Der Schwerpunkt für Klinische Altersforschung unterstützt den PJ-STArT-Block konzeptionell und personell aktiv seit seiner Ersteinführung 2010. Auf diese Weise werden mit den angehenden PJ-Studierenden altersmedizinisch-relevante praktische Fertigkeiten im Umgang mit den SimulationspatientInnen trainiert und die Umsetzung des erworbenen altersmedizinischen Fachwissens praktisch gefördert (zum Beispiel: Durchführung einer Schlucküberprüfung am Bett bei älterem Patienten mit Pneumonie einschließlich Ergebnisinterpretation).

Doktorarbeiten der Klinik II
Für eine translationale oder klinisch-orientierte Doktorarbeit in der Altersmedizin kontaktieren Sie bitte Univ.-Prof. Dr. M. Cristina Polidori.
- Julia Falkenreck: „BrainProtect – ein multikomponentes kognitives Trainingsprogramm” (Promoviert 06/2024)
- Anestis Ioannidis: „Cognition in older multimorbid inpatients: Influence on outcomes at discharge and three months follow-up” (Promoviert 06/2024)
- Luisa Mück: ‘Vun nix kütt nix’ – Patient, geriatrician and general practitioner as a multiprofessional team for intersectoral discharge management” Role of self-esteem and depression on the prognosis of older hospitalized patients (Promoviert 02/2024)
- Dr. rer. nat. Petra Arenz: "Anwendung des Multidimensionalen Prognostischen Indexes (MPI) zur Steuerung multimorbider geriatrischer Patienten: Organisatorische Implikationen für das deutsche Gesundheitssystem unter Berücksichtigung patientenorientierter Versorgung und optimaler Ressourcennutzung" (Promoviert 05/2020)
- Dr. Carolin Blasius: „Chronological age and classification profiles based on the National Institute on Aging – Alzheimer’s Associations (NIA-AA) ATN system: An analysis from an interdisciplinary center for memory disorders.“ (Promoviert 03/23)
- Dr. med. Selma Bonnekoh: „Praktikabilität der Multidimensionalen Prognoseberechnung durch den Multidimensional Prognostischen Index - MPI - in geriatrischen Krankenhäuserin geriatrischen Krankenhäusern der Stadt Köln“ (Promoviert 2021)
- Dr. med. Anna Helbach: „Improvement of Dietary Habits among German Medical Students by Attending a Nationwide Online Lecture Series on Nutrition and Planetary Health ( "Eat This!")“ (Promoviert 07/23)
- Dr. med. Dirk Hoffmann: "Die Vorhersage der Mortalität durch den Multidimensionalen Prognostischen Index (MPI) in Kombination mit Biomarkern beim geriatrischen Patienten" (Promoviert 09/20)
- Dr. rer. med. Benjamin Lieske: "Restless Legs Syndrom und Eisenmangel in der Geriatrie"(Promoviert 04/16)
- Dr. med. Anna Maria Meyer: “Bridging the interface gap from inpatient to outpatient setting: an intersectoral, multidimensional and prognosis-based approach in the Aging Century” (Promoviert 05/20)
- Dr. med Franziska Müller: „Einfluss einer multidimensionalen Behandlung auf die Prognose und den Multidimensionalen Prognostischen Index bei älteren, akutmedizinischen Patienten” (Promoviert 01/23)
- Dr. med. Nicolas Noetzel: „Multidimensionale Prognoseberechnung bei älteren, gebrechlichen Patienten mit Vorhofflimmern im Zusammenhang mit dem Zahnstatus“ (Promoviert 11/22)
- Dr. med. Lena Pickert: „Rolle und Einfluss der mehrmaligen multidimensionalen Prognoseberechnung während der Hospitalisierung älterer, multimorbider Patienten“ (Promoviert 12/22)
- Dr. med. Marcel Pascal Rarek: „Lebensqualität geriatrischer Patienten in der Notaufnahme – Die MPI-HoPE Studie” (Promoviert 04/22)
- Dr. med. Yvonne Schiefer: "Identification for Seniors at Risk“ (ISAR) –Screening: Welche Patienten identifiziert der ISAR-Score bei ≥75-jährigen in der klinischen Aufnahmesituation/ Notaufnahme?" (Promoviert 05/20)
Ausgewählte Publikationen im Zuge von Promotionsarbeiten am Schwerpunkt
- “New associations of the Multidimensional Prognostic Index.”
- “The Multidimensional Prognostic Index in General Practice: one- year follow-up study.”
- “The prognostic significance of geriatric syndromes and resources.”
- “The multidimensional prognostic index in hospitalized older adults: practicability with regard to time needs”
- “Intravenous iron administration in restless legs syndrome: An observational study in geriatric patients”
- “Geriatric inpatients with iron deficiency-associated Restless Legs Syndrome. A retrospective analysis”
- “The prognostic signature of health-related quality of life in older patients admitted to the emergency department: a 6-month follow-up study”
- “Role of a multidimensional prognosis in-hospital monitoring for older patients with prolonged stay”
- „Improvement of Dietary Habits among German Medical Students by Attending a Nationwide Online Lecture Series on Nutrition and Planetary Health ( "Eat This!")“
- “The impact of oral health on prognosis of older multimorbid inpatients: the 6-month follow up MPI oral health study (MPIOH).”

Learning Geriatric Medicine. Roller-Wirnsberger RE, Singler K, Polidori MC Editors. Springer 2018.
This textbook presents hands-on training material for medical students. The style reflects the need for practice-based teaching with a modern edge in daily clinical routine; accordingly, it also employs online material and pocket cards. Each chapter begins with specific learning objectives, which are cross-referenced with the European curriculum for undergraduate medical education released by the European Union of Medical Specialists (UEMS) together with the European Union Geriatric Medicine Society (EUGMS), as well as the minimum geriatric competences for medical students established by the American Geriatrics Society (AGS).
- AG Lehre der DGG
- Special Interest Group Education and Training EuGMS
- IPHS Programm Uni Köln
- ceres NRW Doctoral Program GROW - Gerontological Research on Well-Being
- Studiengang Gesundheitsökonomie Uni Köln
- Studiengang Klinische Pflege Uni Köln
- Ageing PhD School EIT/Health
- Ansprechpartner für die Lehre des Fachbereichs Innere Medizin
- EuniWell OncoAging program Uniklinik Köln
- Chances and challenges of comprehensive geriatric assessment training for healthcare providers of the University Hospital of Cologne
- Special Interest Group „Education and Training“ of the EuGMS
- External reviewer for international PhD Theses (selection: University of Faisalabad/Pakistan, University of Copenhagen/Denmark, University of Swinburne/Australia, University of Melbourne, University of Padua)
- Mitglied der Kontroll- und Überprüfungskommissionen der Ärztlichen Prüfung beim IMPP für die Amtszeit 2023 bis 31. Dezember 2025
- LOOOP ("Learning Opportunities, Objectives and Outcomes Platform") Nutzungsmitglied, Curriculumsentwicklung bzw. -kartierung innerhalb des LOOOP-Netzwerks für die (Weiter-)Entwicklung der Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkataloge Medizin (NKLM)
Ageing Clinical Research
Univ.-Prof. Dr. M. Cristina Polidori conducts teaching activities in ageing medicine, focusing on a multidisciplinary, integrated, and patient-centered approach. The goal is to equip MD and PhD students with the necessary competence in Geriatrics, adhering to European standards and the Faculty's Charter. Updated teaching material, such as the 7th Edition of Hazzard's Textbook of Geriatrics and “Learning Geriatric Medicine 2017“ (edited by Roller, Singler, and Polidori), is used to support these efforts.
At the University of Cologne's medical faculty, students receive comprehensive training to meet the requirements for managing geriatric patients in Germany and the EU. This training includes regular lessons, seminars, and bedside teaching. Univ.-Prof. Dr. M. Cristina Polidori has extensive experience in mentoring and tutoring MD and PhD students from various countries, including Italy, Denmark, Pakistan, and Australia. Currently, there are about 25 ongoing Dr. med. projects, with mentoring also provided for Erasmus, DAAD, NRW-Fortschrittskolleg projects, and others. Ageing Clinical Research actively participates in the Mentoring and Research Track Programs at the University Hospital of Cologne, offering theoretical and practical sessions for students interested in research and future academic achievements. For inquiries regarding teaching and education at Ageing Clinical Research / Dept. Internal Medicine II, please contact maria.polidori-nelles@uk-koeln.de.